Theodor-Frank-Schule | Ludwig-Jahn-Str. 2 | 79331 Teningen 07641/95557-50 poststelle@04166157.schule.bwl.de

Der erste Bauabschnitt ist geschafft

TENINGEN von Karlernst Lauffer, BZ. Teningen setzt auf die Werkrealschule und auf einen praxisorientierten Schulabschluss. Das sagte Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker ganz klar bei der Einweihungsfeier für den ersten Bauabschnitt des Teninger Schulzentrums. 8,3 Millionen Euro habe dieser erste Bauabschnitt gekostet, und wenn die Sanierung und Modernisierung des Schulzentrums abgeschlossen sei, werde Teningen 17 Millionen investiert haben, erläuterte der Bürgermeister in der neu erbauten Aula, die in ihrer dreistufigen U-Form den 170 Gästen gut Platz bot.

2018 neue SchuleSpätestens beim Rundgang nach der Eröffnungsfeier waren die vielen Besucher von dieser Aussage überzeugt: Die Räume für Physik, Chemie und Biologie sind großzügig ausgestattet, ebenso die für Musik und für die digitale Ausbildung. Hagenacker erinnerte an den "Sanierungsstau" von 1,9 Millionen Euro der in die Jahre gekommenen Gebäude, wozu dann noch die Aussage der Schule kam : "Räume fehlen auch noch." Fördermittel aus Stuttgart seien nur wenige geflossen. 7,3 Millionen Euro habe Teningen selbst aufwenden müssen. Im Gemeinderat habe es viele Diskussionen und Kämpfe gegeben, aber letztendlich sei eine überwältigende Zustimmung bei zwei Enthaltungen erfolgt. Jetzt könne die Verbundschule als "Theodor-Frank-Schule" entstehen, in der Realschule und Werkrealschule vereint sind. Erste Impressionen - Bildergalerie.

 

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sah diesen ersten Bauabschnitt des Schulzentrums als Investition Teningens in die Zukunft. Sie betonte die Bedeutung von geeigneten und gut ausgestatteten Lernräumen, die die Schulen für die Schüler attraktiv machten, die dann ihre Schule wertschätzten. Schäfer sprach die Grundeinstellung in der baden-württembergischen Schulpolitik an: "Kein Abschluss ohne Anschluss." Es gelte, jedes Kind seinen Kompetenzen entsprechend auszubilden. Voraussetzung seien Unterrichtsqualität und gute Rahmenbedingungen.

Bauchschmerzen bereite ihr die Versorgung mit Lehrerinnen und Lehrern. Hier gelte es, die Attraktivität der Schulen auf dem Lande zu vergrößern. Teningen gehe mit gutem Beispiel voran. Teningen habe auch schon 2006 den ersten Antrag auf Einrichtung einer Ganztagsschule gestellt. Mustergültig sei jetzt die Fachräume-Erweiterung. Der Schulstandort Teningen sei vergrößert worden. Schäfer lobte die duale Orientierung und die Suche nach Partnern jenseits der Landesgrenzen sowie die Beteiligung am europäischen Comenius- Projekt. Lobende Worte hatte sie für die Integration der Mediathek als Ort der Begegnung in die Schule. Wörtlich sprach sie von einem "innovativen Geist", der hier herrsche.

WP 20180413 17 38 33 ProBei der Eröffnungsfeier, die musikalisch umrahmt und aufgelockert wurde durch die Bigband der Schule unter Stephan Hofstetter und dem Popchor unter Roland Kury, verband Architekt Reinhard Böwer die offizielle Übergabe mit einigen Bemerkungen über die Planung und Konzeption der Schule. Wichtig sei die Gestaltung der Fachbereiche gewesen. Neu hinzugekommen sei die Aula, die auch höheren akustischen Ansprüchen genüge, so dass anspruchsvolle Musikveranstaltungen möglich seien.

Das Gebäude als zweiter oder dritter Pädagoge

Dann habe es noch gegolten, die Gemeindebibliothek in das Schulzentrum zu integrieren. Diese Bibliothek sei auch als Aufenthaltsort für Schülerinnen und Schüler gestaltet. Die Schaffung "Lebensraumschule" sei das Motto der Planung gewesen. Das Gebäude sei "der zweite Pädagoge", meinte Böwer.

Diese Aussage modifizierte Rektor Markus Felder. Er wolle wie der italienische Erziehungswissenschaftler Loris Malaguzzi den Raum als dritten Pädagogen verstanden wissen – nach den Lehrkräften und den Mitschülern. Alleinarbeit, Arbeit in der Gruppe oder in der Klasse – all diese Lernweisen seien in dem Bau berücksichtigt. Auf den Fluren und Räumen wurden entsprechende Orte geschaffen. Fünf Jahre haben Architekten, Schule und Kommune viel miteinander diskutiert. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen". Auch die Kinder und Jugendlichen, mit denen er den Neubau vor einigen Wochen betreten hätte, seien voller Begeisterung gewesen. Mit der digitalen Ausstattung der Schule ist Felder allerdings noch nicht zufrieden. In diesem Bauprojekt seien zwar die Voraussetzungen geschaffen, doch noch zögere die Landesregierung die Schulen so digital auszustatten, dass eine gute digitale Ausbildung erfolgen könne.

Pfarrerin Christina Schäfer sprach für beide Kirchen das geistliche Begleitwort und sie sah die Schule als den Ort, wo die Bildung der Entwicklung der Persönlichkeit dient. Elternbeiratsvorsitzenden Volker Hodel lobte das Gebäude als gutes Mittel für gutes Lernen lobte und die Lehrerinnen Ulrike Müller und Bettina Ruf berichteten, wie sich ihre Kollegen für die Details in der Bauzeit engagierten.

Nach dem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten gab die Musik- und Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Michael Bockstahler ein anderthalbstündiges Unterhaltungskonzert, in dem die neu geschaffene Aula ihre räumliche und akustische Leistungsfähigkeit bewies.

Mediathek für die Schule und Bücherei für die Gemeinde

Viele Teninger nutzten den Tag der offenen Tür im neuen Schulzentrum auch, um die Mediathek zu besichtigen, die, integriert in den neuen Bau, die Schul- und die Dorfbibliothek vereint. Mit einer kleinen Eröffnungsfeier war sie am Samstagmorgen eröffnet worden. Bei dieser Gelegenheit, die umrahmt wurde durch ein Bläserquintett der Musik- und Feuerwehrkapelle, erläuterte Bürgermeister Heinz- Rudolf Hagenacker die Gründe für die Zusammenlegung der Teninger Bibliotheken. Die Bibliothek in der Zehntscheuer habe den Anforderungen des Brandschutzes nicht mehr genügt und die Barrierefreiheit sei keinesfalls gewährleistet gewesen.

Auch wirtschaftliche Gründe haben für ein Zusammenlegung gesprochen: Zu viele Medien hätten doppelt angeschafft werden müssen und auch die Verwaltung hätte mehr gekostet, so Hagenacker. Die Bibliothek sei ein wichtiges Bindeglied zwischen Dorf und Schule und baulich so angelegt, dass sie genutzt werden könne, ohne dass man die Schule betreten müsse. Für die Schule sei diese Bibliothek ein wichtiger Aufenthaltsraum, was sich vor allen Dingen auswirke, wenn die Ganztagsbetreuung komme. Neue Medien und Filme können genutzt werden und die Mediathek biete auch Raum für Ausstellungen und Vernissagen. Durch die enge Verbindung zur Aula sei ein "wertvoller Raum" geschaffen worden.

Bibliothekarin Ute Freund sagte, dass sie am Anfang gar nicht glücklich gewesen sei mit diesen neuen Räumen, doch habe jetzt etwas Neues geschaffen werden können. Das Büchereikonzept sei mit den Lehrern erarbeitet worden. "Was wollen wir sein?" fragte Freund und gab die Antwort: Ein Ort des Wissens, weit gefächert mit Büchern, Filmen und Audios, aber auch ein Raum der Kommunikation, ein Hotspot für Lesen und Spielen und es gebe es auch eine Kaffeeecke. Auch als Ort der Inspiration sieht sich die Mediathek, man kann Ratgeber lesen und in Kochbüchern blättern. Der Beifall der aufmerksamen Gäste bestätige die Feststellung von Ute Freund zur Mediathek: "Das Ergebnis ist so schön."

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